Pauschalpreis im Norden: Seniorentaxi für 3,50 Euro

Seit rund einem Monat können Menschen ab 75 Jahren aus der Gemeinde Schülp zum Fixpreis in die Nachbargemeinde Nortorf fahren. Die Mehrkosten übernimmt die Gemeinde.  

Die Nortorfer Taxiunternehmer  Hubert und Daniel Hein freuen sich über einen zusätzlichen Kundenstamm. Vater und Sohn bzw. deren angestellte Taxifahrer befördern seit neuestem auch Senioren aus der Nachbargemeinde. Für diese kostet die Fahrt pauschal 3,50 Euro, egal, ob es zum Arzt oder zum Einkaufen geht. Retour ebenso.  Die Heins führen die Fahrten mit ihren Taxis mit laufenden Taxameter aus, kassieren die 3,50 Euro und lassen sich den Gesamtpreis der Fahrt (meist zwischen sechs und neun Euro) auf einem Ausdruck bestätigen.

Der Differenzbetrag wird per Monatsrechnung direkt mit der Gemeinde abgerechnet. Das Taxiunternehmen Hein nutzt dafür eine spezielle Taxi-Abrechnungssoftware, in der sowohl Start- als auch der Zielpunkt der Fahrt aufgeführt sind. Der bereits bezahlte Eigenanteil kann im System gesondert eingegeben und abgezogen werden. „Das ist die gleiche Funktion, wie wir sie bei Krankenfahrten anwenden, wo wir ja ebenfalls einen Eigenanteil des Versicherten einbehalten“, berichtet Firmeninhaber Hubert Hein gegenüber Taxi Times.

Beworben wird der neue Service von der Gemeinde über Wurfzettel bzw. bei speziellen Seniorenveranstaltungen. Bürgermeister Volker Ratjen hatte diesen Seniorenservice ins Leben gerufen, die Gemeindevertretung einstimmig dafür gestimmt. „Wir wollen den Menschen in der Gemeinde die Fahrt nach Nortorf erleichtern“, wird Ratjen in den lokalen Medien zitiert, die über das neue Angebot berichtet haben. „Rollatoren können im Taxi im Kofferraum mitgenommen werden. Die Senioren werden vom Taxichauffeur von der Haustür bis zum Autositz begleitet“ heben die Kieler Nachrichten den typischen Dienstleistungsservice des Taxibetriebs hervor.

Insgesamt ist das Projekt, das nach und nach eine steigende Nachfrage erfährt, für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Die Gemeinde erfüllt damit ihre politische Aufgabe der Daseinsvorsorge. Die älteren Bewohner von Schülp bleiben dadurch mobil und müssen nicht in eine Seniorenresidenz ziehen  oder im hohen Alter noch selbst mit dem Auto fahren. Und Hubert Hein und sein Team haben zusätzliche Fahrten und beweisen Herrn Scheuer und der Politik, dass Taxi unverzichtbar ist. jh

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