IG Miltenberg will Verhandlungsposition bei Krankenfahrten stärken

Nach dem Vorbild der IG Ortenau wollen Taxiunternehmen aus dem Nordwesten Bayerns und Umgebung künftig landkreisübergreifend zusammenarbeiten.

Die Taxibetriebe aus dem unterfränkischen Landkreis Miltenberg, zwischen Würzburg, Frankfurt am Main und Heidelberg gelegen, haben bisher zu sehr konkurriert, statt zusammenzuarbeiten. Dadurch sei es für die Krankenkassen ein leichtes Spiel gewesen, die Unternehmer gegeneinander auszuspielen.

So sieht es der Taxiunternehmer Uli Lo Re aus Kleinwallstadt, und um das zu ändern, hat er die Gründung einer Interessengemeinschaft initiiert, wobei er sich eng mit Marcus Schmid, dem Vertreter der IG Ortenau im Schwarzwald, abgestimmt hat. So will Lo Re ein Gemeinschaftsgefühl unter den Unternehmern erzeugen, hauptsächlich um ein konzertiertes Vorgehen gegen das Preisdumping der Krankenkassen bei der Beförderung kranker und gebrechlicher Personen zu ermöglichen.

Der in Gründung befindliche Verein wendet sich an Betriebe im Umkreis von gut 30 Kilometern, und somit auch solche aus den baden-württembergischen Landkreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald und den hessischen Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Odenwaldkreis, denn der Landkreis Miltenberg bildet das „äußerste Stück“ des Bundeslandes Bayern und grenzt mehr an „außerbayerische“ Landkreise als an seine bayerischen Nachbarkreise.

Lo Re plant für den 5. März eine Informationsveranstaltung und hofft auf 40 bis 50 Teilnehmer. Außer ihm selbst ist auch Marcus Schmid als Redner vorgesehen, mit dem Lo Re in letzter Zeit des öfteren telefoniert hat. Auch an die Landesverbände der drei Bundesländer sind Einladungen verschickt worden. Bis zu der Veranstaltung sei aber noch viel abzuarbeiten – ein straffer zeitplan für die bisher sechs aktiv beteiligten Unternehmen. Längst seien noch nicht alle in Frage kommenden Kollegen überzeugt. Lo Re ist sich aber sicher: Wenn man größer denkt, eröffnet eine Zusammenarbeit auch große Möglichkeiten. Das sieht auch Schmid so. Auch auf anderen Ebenen sei eine Kooperation vorstellbar, so Lo Re, etwa mit einer gemeinsamen Taxivermittlung. ar

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