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Bundesverband schreibt Brandbrief an Verkehrsminister

von Nicola Urban
9. März 2022
Lesedauer ca. 2 Minuten.
6
Bundesverband schreibt Brandbrief an Verkehrsminister

Die explodierenden Spritpreise haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Wegen der prekären Finanzsituation der Taxibranche und der rasant steigenden Kosten hat sich der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. heute in einem Brandbrief an die Verkehrsminister der Länder und an die Kommunen gewandt.  

Der Bundesverband fordert in seinem Schreiben eine schnelle Einführung höherer Taxitarife in den Kommunen. Nur so sei die drohende Insolvenzwelle von der Branche abwendbar. „Rekordpreise bei Kraftstoffen, Rekordpreise bei Werkstattkosten, erhebliche Folgen der Corona-Krise und jetzt noch zum 1. Juli sowie außerordentlich auch zum 1. Oktober Anpassungen des Mindestlohns um über 20 Prozent. Unser wirtschaftlicher Spielraum in der Taxi- und Mietwagenbranche war nie groß, aber jetzt ist er aufgebraucht“, warnt Bundesverbands-Geschäftsführer Michael Oppermann. Das Taxi-Gewerbe kämpfe gegen den Kollaps.

„Jeder Bäcker kann über den Preis für seine Brötchen allein entscheiden, das Taxi- und Mietwagengewerbe ist auf die Entscheidungen der öffentlichen Hand in 802 Tarifgebieten in Deutschland angewiesen“, nimmt Verbandspräsident Herwig Kollar in dem Appell dazu Stellung. Allein schon deshalb müssten die Anhebungen zügig umgesetzt werden, sonst gebe es schlichtweg für viele Taxi-Unternehmen langfristig keine Perspektive mehr. Man kämpfe um jeden Fahrgast – und wie der gesamte ÖPNV schlichtweg ums Überleben. „So wie es bei den kommunalen Nahverkehrsunternehmen oder überregionalen Anbietern nicht ohne finanzielle Hilfe rollt, braucht auch das Taxigewerbe Unterstützung zur Selbsthilfe. Die allgegenwärtigen Kostensteigerungen müssen sich auch in den Taxitarifen widerspiegeln. Art und Umfang der Anpassungsbedarfe sind regional unterschiedlich, aber einheitlich gilt: Wenn der Mindestlohn zum 1. Juli und 1. Oktober angepasst werden kann, dann muss auch eine Tarifanpassung zu diesen Daten spätestens möglich sein“, betont Kollar. „In normalen Zeiten nehmen die Verfahren zur Änderungen des Taxitarifs oft ein Jahr und länger in Anspruch. Diese Zeit haben wir jetzt nicht.“ Verfahren müssten jetzt zügig und prioritär bearbeitet werden, und gegebenenfalls dürfe auch der noch fehlende Gesetzesbeschluss des Mindestlohnerhöhungsgesetzes einer Bearbeitung von Tarifanträgen nicht entgegenstehen, mahnt der Bundesverband abschließend in seinem Schreiben. nu

Beitragsbild: Die Fotos der Preistafeln stammen aus Frankfurt am Main und Berlin und sind von gestern, 8.3. Collage Axel Rühle

Tags: BrandbriefBundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM)MindestlohnSpritpreisTaxiTaxipreis
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Nicola Urban

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Kommentare 6

  1. Woudrou Balsi says:
    4 Jahren her

    Einen Bildaufmacher zu verwenden, der sofort die Assoziation mit brennenden Häusern in der Ukraine und Krieg weckt, oder zum Brandschatzen aufrufen könnte, ist nicht zeitgemäß und zeigt sehr deutlich wes Geistes Kind ihr seid.

    Traurig,

    Woudrou Balsi, Taximann

    Antworten
    • Redaktion says:
      4 Jahren her

      Danke für Ihren Leserkommentar. Es tut uns leid, sollten Sie dieses Foto mit Bildern aus der Ukraine assoziieren. Wir in der Redaktion haben diese Assoziation zu keinem Zeitpunkt gehabt und wir haben sie natürlich auch so nicht beabsichtigt.
      Natürlich ist es auch erst Recht keine Aufforderung zum Brandschatzen.
      Es handelt sich hier lediglich, wie auch am Ende des Beitrags erwähnt, um eine Collage, nicht mehr und nicht weniger.

      Antworten
    • Manuela Fischer says:
      4 Jahren her

      Angesichts der derzeitigen Lage in unserem Gewerbe ist Ihr Kommentar traurig.

      Antworten
  2. Chris Teuber, Köln says:
    4 Jahren her

    Ein Gutes hat es ja. Die neuen selbsternannten Billigbeförderer der App-Anbieter sind vermutlich gerade teurer als Taxis oder fahren ebenfalls unterhalb der Wirtschaftlichkeit (bzw. die bisherige Unwirtschaftlichkeit verschärft sich)

    Antworten
  3. Manuela Fischer says:
    4 Jahren her

    Ein Anruf bei unserer zuständigen Behörde bezüglich einer kurzfristigen Tariferhöhung ergab folgende Antwort: „…die Kraftstoffkosten machen doch nur einen Bruchteil der Kosten aus und sind Peanuts, es hätten sich schon die Hälfte der Unternehmer beschwert, dass der Tarif zu hoch ist, wenn wir weniger Spritkosten möchten, dann sollten wir uns doch andere Fahrzeuge zulegen, die wo nur 4 l/100 km verbrauchen ….“ Auskunft des Landratsamtes Günzburg, Sachbearbeiter Auto und Verkehr
    Ich bin mir sicher, dass der Brandbrief nichts nützt, da diese Behördenmeinung sicher nicht die einzige in der Art ist, im übrigen verdient der Staat momentan mit diesen Preisen gewaltig mit, warum sollte er dies abschaffen? Es ist sehr interessant, sich mal die weltweiten Dieselpreise anzuschauen. Wenn alle Taxis weg sind kommt Uber ist vielleicht der Plan….. Da gibt es dann solche Probleme mit Tarifpflicht und Mindestlohn nicht mehr, die digitale Komplettüberwachung gibt es gratis dazu – schöne neue Welt.

    Antworten
  4. Geert Aufderhaydn says:
    4 Jahren her

    Danke auch für das heute schon übliche Einknicken vor einem völlig deplazierten Leserkommentar.

    Antworten

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