Viersener Großunternehmen pleite

Gegen das Taxi-Unternehmen Janssen aus Nettetal sind zwei Insolvenzanträge eingereicht worden. Die Angestellten bekommen seit Monaten keinen Lohn mehr, berichtet die „Westdeutsche Zeitung“ (WZ).

Wie die WZ berichtete, prüft das Gericht in Krefeld zwei Insolvenzanträge von denen einer am 24. Oktober von der Geschäftsführung selbst gestellt wurde. Im September waren bereits Fahrten in Höhe von 600.000 Euro noch nicht abgerechnet. Ein angestellter Taxifahrer berichtet, er habe seit Juli keinen Lohn mehr bekommen. Noch im März diesen Jahres nahm der Betrieb Janssen, der auch in Tönisvorst und im Landkreis Kleve operiert, 30 nagelneue Mercedes-Kombis in Betrieb. Im selben Monat übernahm die Firma auch das Unternehmen Tünneßen aus Goch. Die Flotte des Unternehmens umfasst etwa 1000 Wagen.

Geschäftsführer ist offiziell der Taxi-Unternehmer Mario Sandmann aus Kempen, dessen Kempener Firma „Taxi 1000“ in dem Unternehmen von Janssen, „4711“, aufgegangen sei. Sandmann habe vor einigen Jahren das Taxi-Unternehmen Kracht aus St. Tönis übernommen. Das Unternehmen wird operativ von Guido Janssen geleitet, während seine Frau als Geschäftsführerin eingetragen war, bis diese Aufgabe schließlich auf Sandmann überging.

Die Verantwortlichen waren für die WZ nicht zu erreichen. Der Betriebsrat sagte jedoch, das Janssen die Schwierigkeiten bestätigt hätte. Es würden Fusionsgespräche mit einer kroatischen Firma geführt. Eine Fusion sei „aus rechtlichen Gründen kurzfristig nicht zu erreichen“, soll Janssen gesagt haben. Gespräche mit weiteren potenziellen Investoren sollten auch geführt werden. Gegenüber der WZ sagten Mitarbeiter von Taxi-Janssen, dass sie die Ankündigungen nicht glauben würden und sich „an der Nase herumgeführt“ fühlten. Sie vermuten „Unregelmäßigkeiten“ bei den Abrechnungen und stünden „in Kontakt mit den Ermittlungsbehörden“. Anzeigen liegen den Ermittlungsbehörden der WZ zu Folge aber nicht vor. prh

Foto: Mercedes

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