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Hannover ist die 16. deutsche Stadt mit Uber-Problem

von Axel Rühle
11. April 2022
Lesedauer ca. 2 Minuten.
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Hannover ist die 16. deutsche Stadt mit Uber-Problem

Der US-Fahrdienstvermittler Uber weitet sein Geschäft aus und vermittelt nun auch Fahrten in Hannover. Das dortige Taxigewerbe bekommt damit nach Moia eine weitere Konkurrenz.

Wie der amerikanische Konzern Uber auf seiner Internetseite meldet, sei man mit dem Start in Hannover in nunmehr 16 deutschen Städten verfügbar. Das Taxigewerbe, das in Hannover schon durch die VW-Tochter Moia seine Erfahrungen mit unwirtschaftlich agierenden Konkurrenten machen musste und darüber hinaus jede Menge unverschuldeter Probleme hat, ist entsprechend wenig begeistert: „Erst die Corona-Krise, dann die Spritpreiserhöhung, dann das Neun-Euro-Projekt für den Nahverkehr, das uns neue Konkurrenz bringt – und jetzt auch noch Uber. Es werden schwere Zeiten für uns“, so Wolfgang Pettau, Geschäftsführer der Hallo Taxi 3811 GmbH, in der „Neuen Presse Hannover“.

Sein Geschäftsführer-Kollege Sven-Marcus Fürst ergänzt gegenüber Taxi Times: „Ich hoffe sehr, dass die Verwaltung die Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben dieser Verkehrsform überwacht und entsprechend vorgeht. Die individuelle Personenbeförderung in Hannover ist auch ohne Uber gut aufgestellt. Die Verdrängungsabsicht wird mittelfristig sicherlich zu einem Nachteil für die Kunden führen. Hoffentlich erkennt das auch die Politik rechtzeitig.“

Sollte Fürsts Hoffnung sich erfüllen, könnte in Hannover eine Entwicklung eintreten wie in Hamburg, wo das Mietwagengewerbe gut kontrolliert ist. Sollte die Politik die Kontrolle verpassen, so drohen auch in Hannover Zustände wie in Berlin, München und den anderen Städten, in denen die zuständigen Behörden mangels effektiver Kontrollen die nahezu täglichen Verstöße der Mietwagenfahrer und -unternehmer gegen die Straßenverkehrsordnung und das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) größtenteils ungeahndet lassen.

Eine erste rechtliche Verfehlung hat der Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsens bereits entdeckt: Laut Verband muss Uber für seine Fahrtenvermittlungen eine offizielle Genehmigung der hannoverschen Aufsichtsbehörde beantragen – was nicht geschehen sei, berichtet die „Hannoversche Allgemeine“. Es gehe um die Frage, welche Auflagen Uber und seine Partner erfüllen müssen. Werden Mietwagen mit Fahrern vermittelt, müssen diese nach jedem Auftrag zum Firmenstandort zurückkehren und dürfen nicht durch die Stadt kreisen – so schreibt es das Personenbeförderungsgesetz vor. Dem entgegen zitiert das Online-Portal „Rundblick“ den Pressesprecher der Stadt Hannover, Udo Möller, mit der Aussage, Uber benötige keine Genehmigung für sein Angebot: „Uber betreibt in Deutschland die eigene Uber-App. Mit dieser können Fahrgäste Beförderungswünsche äußern, die von den in der App angeschlossenen Firmen angenommen und durchgeführt werden.“ Somit liege die rechtliche Verantwortung nicht bei Uber, sondern bei seinen Partnern.

Neben dem Start der Fahrtenvermittlung in Hannover meldet Uber auch eine Ausweitung seines Essens-Lieferdienstes „Uber eats“ auf Braunschweig, Hannover, Leipzig und Magdeburg, ebenfalls am letzten Donnerstag. Im Nachgang der Corona-Lockdowns boomt das Geschäft mit den Lieferanten mit den großen, würfelförmigen Essens-Tornistern auf dem Rücken in etlichen Städten. Doch das Kerngeschäft von Uber ist die Vermittlung von Mietwagenfahrten, und davon ist nun auch Hannover betroffen. ar/jh

Beitragsfoto: Ein Anblick, der auch für Hannoveraner Taxifahrer ab sofort alltäglich werden dürfte. Foto: Axel Rühle

Tags: GenehmigungHallo Taxi 3811HannoverUberVollzugsdefizit
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Axel Rühle

Der Berlin-Insider ist Funkkurs-Dozent und ursprünglich Stadtplaner. Seit 1992 ist er im Besitz eines Personenbeförderungsscheins und immer wieder auch im Taxi anzutreffen. Inhaltlich betreut er in Wort und Bild alle Themen rund um die Taxi Times Berlin.

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Kommentare 7

  1. Melinda Bokus says:
    4 Jahren her

    Schon wieder Uber …
    Fahrten, die der Daseinsvorsorge dienen, sollten wie Bus & Bahn finanziell gefördert werden, auch wenn sie mit einer Taxe durchgeführt werden, dafür sind wir schließlich da. Die Frage ist, welchen Kriterien hat sie zu entsprechen.
    Dass Mietwagen dabei nicht zum Zug kommen, begründet sich in der Betriebs- und Beförderungspflicht der Taxen.
    Dieser Zuschuss ist in den Tarif einzupreisen ! > schon sind wir günstiger.
    Bei allen sonstigen Fahrten jedoch ist Wettbewerb angesagt.

    Antworten
  2. Andreas Sprengel says:
    4 Jahren her

    Hallo, ich Fahre in Hannover Taxi und bin erstaunt das man Uber Fahrzeuge Kontrollieren will und man das ja nicht mal bei Moia schafft, die ja nach wie vor Wildwest durch Hannover fahren und überall in Lauerstellung stehen. Auf jeden Fall fahren sie nicht zum Standort zurück. VW halt. Kontrolle Null. Was also soll bei Uber Fahrzeugen sein? Gruß

    Antworten
  3. Richard says:
    2 Jahren her

    verstehe nicht was alle gegen Uber haben, es ist ein Mietwagen Unternehmer wie es viele gibt seit Jahren. Allein in Peine gibt es 5 Mietwagen Unternehmer, keiner fährt wieder lehr zurück. Mietwagen ist die Zukunft.

    Antworten
    • Redaktion says:
      2 Jahren her

      Danke für Ihren Leserkommentar, aber so wie Sie das beschreiben, ist nicht Mietwagen die Zukunft, sondern anscheinend der salonfähig gewordene Rechtsbruch. Wenn aber unbestraft gegen Gesetze verstoßen werden kann, ist das eine ganz düstere Zukunft für einen demokratischen Rechtsstaat. Verstehen Sie jetzt, weshalb man gegen Uber vorgehen muss? Weil man sonst zulässt, dass der Rechtsstaat ausgehöhlt wird.

      Antworten
    • Harald Müller says:
      2 Jahren her

      erstmal ein bisschen Rechtschreibung üben…

      Antworten
    • Fritz Schatz says:
      2 Jahren her

      Grammatik üben und nochmal nachdenken.

      Antworten
  4. Bruno Mayer says:
    2 Jahren her

    Mei oh mei, was will uns denn der LEERE Richard sonst noch LEHREN ? Rechtschreibung ???

    Antworten

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