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Schweizer Taxigewerbe unter Zugzwang

von Hayrettin Şimşek
4. August 2021
Lesedauer ca. 2 Minuten.
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Schweizer Taxigewerbe unter Zugzwang

Die Corona-Pandemie hat in Zürich ein Drittel der Taxi-Konzessionen vernichtet. Branchenvertreter sind überzeugt, dass das Schlimmste noch nicht vorbei ist: Nur wenn das Gewerbe zukunftsorientierter wird, kann es überleben.

Zur Zeit sind in Zürich (420.000 Einwohner) noch rund 1.000 Taxis unterwegs, 500 weniger als vor der Corona-Krise. Mit den Maßnahmen gegen die Pandemie wurden die Kontakte massiv eingeschränkt, was dazu führte, dass unter anderem das Taxigewerbe hohe Verluste erlitt und einige Betriebe ihren Betrieb einstellen mussten.

George Botonakis, Präsident der Zürcher Taxiverbände, sagte laut dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) gegenüber dem Regionaljournal Zürich, dass auch, wenn das Ausgangs- und Nachtleben langsam wieder erwacht ist, weiterhin nur etwa die Hälfte des Vorkrisen-Umsatzes von den verbliebenen Unternehmen erzielt würde. Für ihn sind die Gründe dafür eindeutig: Tagsüber fehlen Tourist*Innen und Geschäftsleute, und am Wochenende würden Nachtzüge und Busse den Taxis Konkurrenz machen. Das Schlimmste stehe der Branche aber noch bevor: „Bis jetzt halten sie sich noch über Wasser. Ich schätze, Anfang 2022 wird es noch einmal eine Welle von Taxifahrern geben, die aufhören. Die ganz guten Zeiten sind vorbei.”

Christoph Wieland, Präsident des Schweizerischen Taxiverbandes Taxisuisse, sieht die Taxizukunft nicht so negativ. Er geht davon aus, dass auch in anderen Städten das Taxigewerbe unter der Krise leidet. „Aber ich denke, wenn man in Zürich von etwa diesen Zahlen ausgeht, wird es wahrscheinlich auch in anderen großen Städten in einem ähnlichen Ausmaß der Fall sein.” Er denkt dabei an Genf, Lausanne oder Basel. „Dort sind die Zahlen sicher mit Zürich vergleichbar.” Zwar finde derzeit gerade in den großen Städten eine gewisse Strukturbereinigung statt. Diese sei aber nicht nur schlecht, da es in der Vergangenheit ein Überangebot an Taxis gegeben habe. Außerdem sagt der Taxiverbandspräsident der Zeitung: „Ich gehe davon aus, dass – sobald die Städte wieder pulsieren mit Leuten, die unterwegs sind – auch die Zahlen der Anbieter von Taxifahrten erneut zunehmen werden.”

Einfach am Bahnhof zu stehen und auf Kundschaft zu warten, gehe nicht mehr, so der Präsident von Taxisuisse. Denn die Konkurrenz in der Mobilität werde immer größer, was bedeutet, dass man aktiv auf die Kundschaft zugehen müsse.

In der Schweiz arbeitet man daran, das Taxigewerbe viel besser einzubringen und zu positionieren. Nur so könnte die Zukunft für die Taxifahrer*Innen und Taxiunternehmen in dem Personenbeförderungsgewerbe gesichert werden. hs

Beitragsfoto: Corinna Voß

Tags: SchweizUmsatzeinbußenZürich
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Hayrettin Şimşek

Der Taxiunternehmer ist in Berlin in der Tagschicht im Einsatz. Neben eigenen Beiträgen unterstützt er die Redaktion bei der Themenrecherche, betreut die ‚sozialen Kanäle‘ von Taxi Times und übersetzt zahlreiche Beiträge ins Türkische.

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