Festpreise für Taxifahrten am künftigen Berliner Flughafen BER?

Im Oktober wird der neue Berliner Flughafen BER eröffnet. Noch immer ungeklärt ist, welche Taxis sich dort bereitstellen dürfen und zu welchem Tarif gefahren werden soll. Ein SPD-Politiker brachte nun Festpreise ins Spiel.

Er nennt sich zwar Berliner Flughafen, doch geographisch gesehen befindet er sich in Schönefeld, einem Gebiet außerhalb der Stadtgrenzen, zugehörig zum Landkreis Dahme Spreewald (LDS). Das macht eine Taxiregelung sehr kompliziert. Noch ringen der Senat von Berlin und der Landkreis LDS über verschiedene Regelungsoptionen. Dabei geht es zum einen um die Frage, ob Taxis am künftigen Flughafen BER vertreten sein dürfen und zum anderen, zu welchem Tarif gefahren werden soll. LDS hat eine andere Preisstruktur festgelegt wie die Stadt Berlin.

Hierzu hat nun der SPD-Politiker Sven Kohlmeier laut einem Bericht der „B.Z.“ so genannte „FlatFares“ gefordert. Alle Fahrten sollten beispielsweise zu zwei Festpreisen durchgeführt werden, geographisch unterschieden in Fahrten östlich und Fahrten westlich der Spree. Als Vorbild werden hier Regelungen in Paris, New York oder München genannt.

Die Antwort von Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (56, Grüne) ließ nicht lange auf sich warten: „Das könnte eine Option sein. Angesichts großer Entfernungen innerhalb Berlins wären dann aber verschiedene Preisstufen erforderlich.“ Streese vertritt aktuell die Stadt Berlin bei den Verhandlungen mit dem Landkreis, die sich nun schon über Monate hinziehen. hs

Anmerkung der Redaktion: Der im Beitrag der „B.Z.“ erwähnte Festpreis in München ist ein wenig irreführend, denn er gilt dort lediglich für Fahrten vom Flughafen zum Messegelände und umgekehrt. In München, wo der Flughafen ebenfalls außerhalb des Stadtgebietes liegt, wurden mit der damaligen Eröffnung auch die Tarife der Bayerischen Hauptstadt und der angrenzenden Landkreise aneinander angepasst. Eine Idee, die in Berlin keinerlei Gehör findet. Warum eigentlich? Damit wäre schon mal das Problem gelöst, dass Fahrgäste für identische Strecken unterschiedliche Preise bezahlen müssen, wenn sowohl Berliner als auch LDS-Taxis am BER einladen dürfen.

So oder so muss es bald eine Lösung geben. Es wäre ein absolutes Armutszeugnis für alle politisch Beteiligten, wenn man im Oktober nach zehn Jahren endlich einen Flughafen eröffnet, aber in all den Jahren nicht in der Lage war, eine vernünftige Taxiregelung zu definieren. Diesen Vorwurf müssten sich dann nicht nur die Politiker, sondern auch die Funktionäre der dortigen Taxiverbände gefallen lassen.