Taxi transportiert Essen – mal anders

Per Funkauftrag wurde ein Taxifahrer im Stadtzentrum von Wiesbaden in der Nacht zum 9. April zu einem besonderen Essenstransport bestellt – sehr besonders, wie sich herausstellen sollte.

Dass es kein gewöhnlicher Essenstransport war, konnte der Kollege zunächst nicht wissen. Am Abholort, einem Schnellrestaurant, warteten drei junge Männer mit mehreren großen Plastiktüten. Beim Verstauen des Gepäcks bemerkte der Fahrer, dass die Tüten kalt waren und offenbar Gefrorenes enthielten. Da er Fleischgeruch wahrnahm, handelte es sich offenbar um Tiefkühlfleisch. Das erschien ihm vermutlich nicht verwunderlich, denn wenn das Restaurant niemanden bewirten darf, muss das Fleisch eben woanders verbraucht werden.

Als der Fahrer seine Schicht fortgesetzt hatte, wurde er beim Gedanken an den Fleischtransport ein seltsames Gefühl nicht los. So hielt er am nächsten Tag bei der Polizei und berichtete von der etwas seltsamen Fahrt.

Wie das Online-Portal merkurist.de berichtet, stellte sich heraus, dass in dem Schnellrestaurant in der Nacht eingebrochen worden war und Tiefkühlfleisch im Wert von mehreren hundert Euro fehlte. Die drei Einbrecher erwiesen sich allerdings der Polizei gegenüber unfreiwillig als sehr kooperativ, da sie das Taxi telefonisch bestellt hatten. Als die Beamten den Inhaber der Telefonnummer zu Hause besuchten, trafen sie gleich zwei der Einbrecher an, denn es waren Brüder. Die Mutter der beiden war gerade dabei, das Fleisch in der Pfanne zu braten. Auch der dritte Einbrecher konnte ermittelt werden. Ob die Brüder nicht nur kooperativ, sondern auch gastfreundlich waren, ist nicht überliefert. Sicherlich hätte es sich angesichts der Fleischmenge angeboten, die Beamten großzügig mit zum Essen einzuladen, aber ob solcher Herzlichkeit würde sicherlich jeder Polizist per Dienstvorschrift vor Scham im Boden versinken. ar

Smybolfoto: Pixabay